Köln Neumarkt – ein Platz mit Geschichte

Der in der südlichen Altstadt gelegene Neumarkt zählt zu den größten der dreißig Plätze Kölns. Umsäumt wird der Neumarkt von der gleichnamigen 646 Meter langen Straße. Dieser größte städtische Platz Kölns wird außerdem zum Bindeglied zwischen der zur Osttangente führenden Deutzer Brücke und der westlichen Aachener Straße. Auch verbindet er die beiden Shoppingmeilen Schildergasse und Mittelstraße. Als zentraler Verkehrspunkt vereint er oberhalb und unterhalb der Erde zahlreiche Verkehrsmittel, die schnell in alle Richtungen führen. Rund 90% der gesamten Fläche des Neumarkts entfallen heute auf Shopping-Center, Passagen und Warenhäuser.

Der Neumarkt – eine kleine Zeitreise

Heute bekannt für seine zahlreichen Möglichkeiten aus einem Shoppingerlebnis der besonderen Art in der Neumarkt Passage, Kunst und Kultur, aber auch als ein zentraler Verkehrspunkt der Stadt, weist der Kölner Platz eine Geschichte auf, die uns weit in die Vergangenheit führt.

Eine Urkunde aus dem Jahre 1076 beschreibt die Entstehung des Neumarkts unter Erzbischof Hildolf. Wie bereits im Namen enthalten, sollte der Neumarkt den alten Markt entlasten. Hierfür wählte man damals einen noch unbesiedelten Bereich, unmittelbar an der Stadtmauer gelegen – zentral und doch fernab des großen Trubels, das ist es, was den Kölner Platz bis heute auszeichnet. Der Kölner Neumarkt war entstanden und diente in seinen frühen Jahren als Pferde-, Hühner- und Viehmarkt. Nach und nach dehnte sich die Stadt und mit ihr die Bebauung aus, sodass neben der noch heute bekannten St. Aposteln Kirche auch erste profane Gebäude, wie der Schwerthof, aber auch Wohnhäuser entstanden.

Ab 1740 ließ der damalige Bürgermeister Johann Balthasar Josef von Mülheim den Neumarkt zu seiner heutigen Form verändern, sodass der Platz von nun an militärischer Paradeplatz und öffentlicher Promenadeplatz zugleich wurde. Die Viehmärkte dagegen wurden an den Heumarkt verlegt. Im 18. Jahrhundert wurde der Neumarkt außerdem an Karneval zum Schauplatz des Kölner Rosenmontagsumzuges, welcher bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges stets rund um den Platz stattfand. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Neumarkt aufgrund seiner zentralen Lage und großen Fläche schließlich zum Ort für nationalsozialistische Kundgebungen. Noch heute erinnern Stolpersteine rund um den Kölner Platz an die Verfolgung und Deportation der Juden, Sinti und Roma. Der Wiederaufbau des durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogenen Neumarkts, gestaltete nach und nach den Platz in seiner heute bekannten Form. Geschäfte entstanden, die angrenzende Schildergasse wurde zur heute bekannten Fußgängerzone ernannt und der Platz wurde zu einem zentralen Verkehrspunkt.

Kunst und Kultur am Kölner Neumarkt

Der Neumarkt ist nicht nur beliebt bei allen Shopping-Begeisterten, sondern auch bei Liebhabern von Kunst und Kultur, denn zahlreiche Museen, Galerien und Kulturinstitute sind an diesem Kölner Platz angesiedelt. Darunter fällt auch das bekannte Käthe-Kollwitz-Museum, welches in der Neumarkt Passage errichtet wurde und dessen Träger die Kreissparkasse Köln ist. Käthe Kollwitz gilt als eine der großen Persönlichkeiten der klassischen Moderne. In dem bereits 1985 eingerichteten Museum werden rund 270 Handzeichnungen, 20 Skulpturen und über 450 druckgraphische Blätter zur Schau gestellt. Damit gilt der Bestand des Museums der Neumarkt Passage zu den weltweit bedeutendsten Sammlungen der Werke der Künstlerin.

Die Neumarkt Passage, am gleichnamigen Kölner Platz gelegen, wird auf diese Weise zum zentralen Ort für Kunst und Kultur. 1999 eröffnete hier das Lew Kopelew Forum als ein Treffpunkt der Völkerverständigung, welches besonders die deutsch-russische Freundschaft in den Fokus stellt. Für Besucher bieten sich hierbei spannenden Einblicke in das Leben und Werk des russischen Germanisten, Schriftstellers und Bürgerrechtlers, welcher 1997 in Köln verstarb. Daneben zeichnet sich das Forum durch ein weites Veranstaltungsprogramm aus Lesungen, Musik, Vorträgen und Ausstellungen aus.

Die Neumarkt Passage am Neumarkt

Eine Vielfalt aus Shopping, Genuss und Kultur

1988 entstand als ein Resultat der unter Hans Schilling durchgeführten Gebäudesanierung die heute durch ihre besondere Architektur hervorstechende Neumarkt Passage, welche zentral am Kölner Neumarkt liegt. Über die zwei Stockwerke der Passage erstrecken sich zahlreiche Geschäfte, Restaurants und kulturelle Aktivitäten, die einen Besuch zu einem Erlebnis der besonderen Art werden lassen. Die Shopping-Möglichkeiten bieten für jeden Stil und jedes Anliegen die richtige Adresse und werden auch extravaganten Wünschen gerecht. Daneben bieten sich original Kölner Spezialitäten, wie der Baumkuchen, gutes italienisches Eis oder einfach ein kleiner Snack bei einem guten Glas Wein als willkommene Auszeit in stilvollem Ambiente an. Mit einem Abstecher in das zweite Stockwerk der Passage taucht man ein in eine Welt der Kultur, Geschichte und Kunst.

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